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Liebe im Job: Geht das?

Gelegenheit macht Liebe! Ein schmachtender Blick an der Kaffeemaschine, ein Kuss am Tisch, eine Berührung am Kopierer - es funkt im Job. Wir verlieren unser Herz! Der Arbeitsplatz ist die wirkliche Kontaktbörse, es sind nicht die sozialen Netzwerke, Feten oder Hotel-Bars. Flirts, Affären und Beziehungen am Arbeitsplatz sind die Regel. Mehr als jeder Dritte war bereits in eine Kollegin oder einen Kollegen verliebt. Kein Wunder: Wir verbringen mehr Zeit mit ihnen als mit der Familie oder Freunden und können den anderen langsam und gründlich kennenlernen. Doch wie geht man mit einer Beziehung im Job richtig um?

Herzklopfen. Im Büro erblüht die Liebe. Jetzt beginnt die Testphase. Das Kennenlernen fällt leichter, weil man auf derselben Ebene gemeinsame Gesprächsthemen und vielleicht auch Interessen hat. Sie kommen sich näher, lernen das Privatleben des anderen kennen, spüren, ob das Gegenüber sympathisch ist, ob sie gemeinsam Konflikte lösen können und wissen bald, wie der andere so tickt. Emotionen, aber auch die Balance zwischen Nähe und Distanz sowie Berufliches sind nicht einfach zu trennen. Auch nicht das Gerede und Getuschel der Kollegen.

Was jetzt? Vorsicht statt Nachsicht? Geheimhalten oder dazu stehen? Sprechen Sie sich vorher mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin ab. Wenn Sie sicher sind - „Ja, es ist Liebe“ - dann sollten Sie ein paar Spielregeln beachten:

  • Weihen Sie zuerst kurz und sachlich Ihren Chef ein. Machen Sie ihm klar, dass Sie weiterhin professionell mit der Situation umgehen und Privates und Berufliches auch künftig trennen können. Sie bleiben beide wertvolle Mitarbeiter.
  • Liebe lässt sich nicht vermeiden. Stehen Sie zu Ihrer Beziehung! Outen Sie sich offen. Ihr Umfeld fühlt sich sonst belogen.
  • Küssen, Kosenamen, Zärtlichkeiten und Turteleien sind tabu. Das nervt die Kollegen. Zoff ist ebenso verboten wie Küsschen in E-Mails. In den heimischen vier Wänden können Sie ja jederzeit ungeniert die Firma ins Bett lassen.
  • Liebe entsteht auch aus einer Spannung zwischen Distanz und Sehnsucht. Die dauernde Nähe am Arbeitsplatz kann nach langer Zeit auch belastend sein. Deshalb sollten Sie sich unterschiedliche Aufgaben suchen, in Meetings nicht nebeneinander sitzen und stets motiviert und engagiert arbeiten.
  • Vernachlässigen Sie nicht die Kollegen, und behalten Sie Rituale, wie gemeinsames Mittagessen oder den wöchentlichen Afterwork-Drink, bei. Sie werden sonst nicht als unabhängige Person wahrgenommen und sozial ausgegrenzt.
  • Interna sind Interna und gehen den Partner auch nichts an.
  • Auch wenn es Sie juckt: Vertrauen Sie der besten Kollegin oder dem besten Kollegen keine Beziehungsdetails an. Bitte keinen Seelenstriptease.
  • Und was ist, wenn das Feuer der Liebe erloschen ist? Eine gescheiterte Büro-liebe ist nichts außergewöhnliches, doch der Umgang mit der Situation sollte genauso professionell geklärt werden, wie die Verkündung der Liebe. Die Ex-Partner sollten getrennte Wege gehen, also den Arbeitsplatz in der Firma wechseln oder sich versetzen lassen.

Es ist nicht so kompliziert, sein Herz am Arbeitsplatz zu verlieren. Es ist wie jede andere Liebe auch. Nur: Im Büro sollten Turteltäubchen vor allem arbeiten. Die Liebe darf sich nicht nachteilig auf die Mitarbeiter und die Energie im Team auswirken. Die Folgen sind dann Stress, Ärger und eine konfliktbeladene Situation. Das Betriebsklima leidet, und die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers ist gefährdet. Das geht für beide Partner nicht gut aus. Also, denken Sie daran: Es geht nicht um Ihre Beziehung, im Job geht es um das Wohl der Firma. Dafür erhalten Sie am Ende des Monats ja auch einen Lohn.