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Perfekt bis zum Zusammenbruch

Das Leben ist nicht perfekt. Doch viele Menschen haben den Anspruch, alle Anforderungen zur vollsten Zufriedenheit zu erledigen. Gerade Frauen möchten auf allen Gebieten perfekt sein. Doch nach Vollkommenheit zu streben, ist aussichtslos. Beruf, Beziehung, Freizeit, Kinder, Hobby, Eltern - manchmal wächst einem alles über den Kopf. Sie stecken mitten in der Perfektionismusfalle, im schlimmsten Fall kommt es zur Erschöpfung und zum Zusammenbruch. Es ist aber bestimmt kein Fehler, Fehler zu machen.

Es ist ein Ideal, jede Aufgabe zu 150-Prozent zu lösen. Die Suche nach Vollkommenheit endet meist in einem Teufelskreis. Es fehlt die Lockerheit, die richtige Balance, die Effizienz, die Gelassenheit und das richtige Maß, die Herausforderungen des Lebens einzuschätzen und darauf zu reagieren. Egal, was man erreicht hat, es kommt keine Freude auf. Das Streben nach Perfektion macht unglücklich, krank und führt zu einem geringen Selbstvertrauen. Mal ehrlich: Würde es wirklich jemand merken, wenn Sie nur 90 Prozent abliefern?

Es gibt zwei Arten von Perfektionismus: Der schädliche und der gesunde Perfektionismus. Erkennen Sie sich wieder?

Probleme, die nur Perfektionisten kennen und verstehen

Wenig Lob, viel Arbeit und keine große Aussicht auf Besserung - das macht auf Dauer krank. Das Gefühl, überfordert zu sein, steigt stetig. Menschen können in dieser Entwicklung zu Tyrannen ihrer Umwelt werden. Sie optimieren ständig ihr Handeln, sind kontrollsüchtig und streben nach Beifall. Nur keine Kritik, nur keine offensichtlichen Fehler. Denn Fehler bedeuten eigenes Versagen und die Blöße, die höchste Vollendung nicht erreicht zu haben. Es gibt nur Gut oder Schlecht, keine Zwischentöne. Hinter dem harten Kern stecken aber oft sensible Menschen. Die Fassade ist eine Tarnung, große Unsicherheiten, ein geringes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl sowie mangelndes Verantwortungsbewusstsein zu verdecken.

Perfektionisten, die trotzdem eine innere Balance haben

Wenn alles andere ein Versagen ist, ist der Perfektionismus ungesund. Das wissen Perfektionisten, für die nicht nur ihre Top-Leistung im Mittelpunkt stehen. Sie experimentieren, improvisieren und haben aber erkannt, dass die Erwartung an sich selbst oder an andere womöglich unrealistisch oder unzumutbar ist. Sie sind gnädig mit sich selbst. Sie haben gelernt, mit Misserfolg umzugehen und eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu erkennen. Beim Streben nach dem besten Ergebnis stellen sie ihre Persönlichkeit nicht infrage und haben keine Angst, auch mal zu versagen. Sie können Erfolge sogar feiern.

Für viele Menschen ist es ein langer Weg, zu lernen, mit Gegensätzlichkeiten umzugehen. Hier sind 3 Tipps gegen die Perfektionismus-Falle und für mehr Zufriedenheit:

Realismus: Für Beteiligte ist es oft schwer, die Gedanken und Schritte von Perfektionisten zu begreifen. Das verhindert meist eine erfolgreiche Teamarbeit. Fokussieren Sie sich auf die nächsten Schritte. Mit einer realistischen Erwartungshaltung und nur halb so viel Detailverliebtheit wird das Ergebnis trotzdem super.

Gelassenheit: Wer nicht perfekt ist, ist kein Verlierer. Menschen mit einem gesunden Perfektionismus lernen aus dem Fehler und können auch mit Kritik umgehen. Kritik ist kein persönlicher Angriff. Fehler macht jeder. Sie zu akzeptieren, ist Größe. Ein schöner Nebeneffekt: Sie sind anderen und sich selbst gegenüber viel toleranter. Das ist ein großer Fortschritt!

Offenheit: Selbst der Klügste kann nicht alles alleine schaffen. Jeder hat Stärken, Schwächen, besondere Fähigkeiten und ist auf Hilfe angewiesen. Sprechen Sie offen über Ihr Bedürfnis nach Perfektion. Das schafft Vertrauen. Sie erhalten ein Feedback von Kollegen und Freunden und können Ihre Verhaltens- und Denkmuster überdenken. Sie lernen, sich selbst besser einzuschätzen, Verantwortung zu übernehmen und professionell zu handeln. Wunderbar!

Das perfekte Leben ist eine Illusion und besteht nicht aus dem Streben nach Perfektion. Eine Überlastung führt zu Symptomen von Depressivität oder zum Burnout-Syndrom. So weit darf es nicht kommen. Versuchen Sie sich in Zukunft neu zu positionieren, auch mit Unterstützung von Experten, wie den Beratern von expertCall. Lernen Sie loszulassen, Prioritäten zu setzen und mit Gelassenheit das Leben zu bestreiten. Sie müssen nicht immer das Beste herausholen. Es ist kein Fehler, Fehler zu machen.