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Vergebung als Chance!

Vergeben - das sagt sich so einfach: Tatsächlich ist es eine große Herausforderung, besonders bei Seitensprüngen oder bei einer Trennung, jemandem zu vergeben. Der Schmerz ist groß, die Verletzung so tief, dass eine Vergebung auch oft nach ganz vielen Jahren nicht möglich ist. Leid, Wut, Trauer, Rachegelüste, Kränkung beeinflussen unsere Psyche und unser Leben. Wer aber lernt zu Vergeben, hilft nicht nur der Gesundheit, sondern ist frei für einen Neuanfang in Stärke und Harmonie.

Die Liaison zwischen dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und Praktikantin Monica Lewinsky war eine der wohl spektakulärsten Seitensprünge des vergangenen Jahrzehnts. Doch Ehefrau Hillary flüchtete nicht. Ein Fall von Vergebung? Sie hat sich zumindest mit ihrem Mann versöhnt, auch weil jeder ein Recht darauf hat. Wir sind alle nicht frei von moralischen Fehlern. Ob sie ihrem Mann später auch vergeben hat, werden wir wohl nie erfahren. Frauen können Verletzungen in Beziehungen schwerer verkraften und viel weniger Vergeben als Männer, so einige langjährige Studien zu diesem Thema.

Eine Vergebung hängt natürlich auch vom Grad der Verletzung, Enttäuschung, Demütigung oder Kränkung ab. Die Messerstiche des Lebens heilen schwer, solange sie nicht verarbeitet sind. Man fühlt sich wie in einem emotionalen Gefängnis, weil die Gedanken an das Geschehene immer wieder auftauchen und unser Ehrgefühl, Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl sowie unsere Persönlichkeit treffen. Die negativen Bilder im Kopf werfen einen langen Schatten auf die Gegenwart und die Zukunft. Fragen über Fragen: Wie kann ich mich vom Leben in permanenter Kränkung befreien? Welche Vorwürfe trage ich mit mir rum? Wie kann ich lernen, eine fremde Schuld zu vergeben? Wie kann ich mir selbst einen Fehler verzeihen? Wie kann ich Frieden mit mir selbst finden?

Am Anfang steht der Entschluss: Es muss sich etwas ändern. Es ist ein Perspektivwechsel im Denken und in der inneren Haltung. Wir lenken die Sicht vom Geschehenen auf eine andere Ebene, um zu reflektieren, wodurch und wie tief wir uns verletzt fühlen. Wir sortieren unser Umfeld, entrümpeln die Seele und zerfließen nicht mehr in Selbstmitleid. Es ist ein beschwerlicher Weg, der viel Energie und Geduld verlangt, die emotionalen Kräfte zu bündeln, loszulassen und die Vergangenheit zu kappen. Der Aufbruch in eine neue Zeitrechnung wirkt befreiend. Am Ende des Prozesses sollen Unmut, Unzufriedenheit und Bitterkeit keine Chance mehr haben. Anderen zu verzeihen, ist ein Schlüssel zum inneren Frieden und fördert das Wohlbefinden. Auf Dauer gekränkt zu sein, schwächt das Immunsystem und kann körperlich oder seelisch krank machen.

Vergeben ist ein Akt des Willens, doch oft fehlt auch eine Person, die aus einer distanzierten Perspektive auf die Situation blickt. Die Berater von expertCall ordnen mit Ihnen gemeinsam Ihre Gedanken und Emotionen, damit das Herz auch die rationalen Ideen im Kopf versteht. Vergebung kann ein wichtiger Schritt sein, sich von seelischem Ballast zu entlasten, dem Leben eine neue Richtung zu geben und sich frei und voller Tatendrang zu fühlen. Es ist gut, wenn wir einsehen, unsere negativen Gedanken und Gefühle von der Festplatte zu löschen. Nach der Befreiung gehen wir am Ende des Weges großzügiger mit uns und anderen um.

Langfristig gibt es kein besseres Mittel als die Vergebung, auch weil man von diesem Moment an die Opferrolle verlässt. Eines ist aber auch gewiss: Es gibt kein Recht auf Vergebung, weil es eines der wohl schwierigsten Vorhaben in unserem Leben ist, die jeder für sich entscheiden muss. Gelingt die Vergebung, heißt es: Vorbei ist vorbei!