hotline
0180-11 55 150
3,9 Ct./Min. a.d.dt.FN, max. 42 Ct./Min. MF*

Wie Geld nicht die Liebe killt

Der schnöde Mammon killt plötzlich die schöne Stimmung. Wer zahlt? Getrennt? Sie oder ich? Der Kavalier zahlt und denkt: Wenn mir die Herzdame schon beim ersten Rendevouz nichts wert ist – wie soll das dann erst in einer Beziehung werden? Frauen möchten gerne eingeladen und erobert werden. Pustekuchen. Viele Frauen fühlen sich nicht ernst genommen und würden sich gerade beim ersten Date an den Kosten beteiligen. Die Liebe und das liebe Geld. Warum hört beim Thema Geld so oft die Liebe auf?

Manch ein Mann lebt noch in der Vergangenheit und sehnt sich nach einer verstaubten Rollenverteilung zurück. Wenn ER das Geld verdient, dann hat ER auch die „Macht des letzten Wortes“. Macht nichts. Diese Typen sind out. Die Partnerin ist nicht mehr nur Ehefrau und Mutter. In Zeiten der Emanzipation laden auch Frauen ihren Liebsten gerne einmal zum Essen oder nach London ein. So ist es auch beim Kickoff einer Beziehung. Frauen finden es schon sexy, wenn der Mann beim ersten Mal der zahlende Gönner ist. Nur sollte der Mann einer modernen und unabhängigen Frau auch signalisieren, dass er die Zeche übernimmt, und dass keiner der beiden mit dieser Geste eine Verpflichtung eingeht.

Muster prägen unsere innere Haltung

Aber warum ist Geld so ein heikles Thema und führt oft zu Stress? Nach Eifersucht ist Geld das Thema, um das in Beziehungen am meisten gestritten wird. Es spielt eine so große Rolle, weil wir Muster aus unserem Elternhaus und unserer Erziehung abrufen. Geld steht für Sicherheit, Selbstständigkeit, Erfolg, Macht oder sozialen Status und ist manchmal auch der Gradmesser für Liebe und Glück. Es klingt wie ein Klischee, ist es aber nicht. Eine Frau, deren Vater der Alleinverdiener war und die finanziellen Geschicke der Familie bestimmt hat, wird eher einen großzügigen Mann lieben. Dagegen wird eine Frau, deren Eltern nur eine begrenzte Summe zur Verfügung hatten und die Mutter mitverdienen musste, durch einen Gönner eher abgeschreckt. Sie hat einen anderen Umgang mit Geld gelernt und kann sich beim ersten Date verletzt fühlen. Inzwischen ist sie finanziell eigenständig und möchte das auch zeigen. Geld ist in unserer Gesellschaft zu einem starken Symbol geworden, und unsere Muster sind durch unsere innere Haltung geprägt.

Hört bei Geld die Liebe auf?

Es gibt (mindestens) sechs Typen mit speziellen Charaktereigenschaften: Sparfüchse, Geizhälse, Verschwender, Romantiker, die ein Konto bevorzugen und alles teilen möchten, Realisten, die mindestens zwei Konten haben, Freiheitsliebende, die sich auch einfach mal so was gönnen möchten und die Pedanten. Sie wollen immer wissen, wofür sie das Geld ausgeben und ob das, was sie dafür erhalten, auch den Preis rechtfertigt.

Wie heißt es so schön? Wer sich liebt, wird auch die größten Hindernisse überwinden. Sprechen Sie bei Meinungsverschiedenheiten offen das Thema Geld an, am besten bei einem Glas Wein und vor allem in einer ruhigen Minute. Wofür brauchen Sie Geld? Was ist Ihnen wichtig? Welche Träume möchten Sie sich erfüllen? Fragen über Fragen. Sie werden eine gemeinsame Lösung finden und sich arrangieren. Aber bitte rechnen Sie nicht jede Anschaffung, jeden Einkauf, jede Einladung auf. Denken Sie daran: Geld sollte auch dafür genutzt werden, dass sich beide was Schönes kaufen, in gemeinsame Erlebnisse investieren und es sich einfach gut gehen lassen. Genießen Sie die Zeit zu zweit, und leben Sie das Leben. Die Frage nach dem Geld ist dann zweitrangig.

Zurück zum ersten Date: Es kann heutzutage ja schon zu einem Missverständnis kommen, wenn der Mann wie ein Grandseigneur der alten Schule die Rechnung bezahlen möchte. Auch hier gibt es sicherlich immer einen Weg der Einigung. Doch sollten sich eine moderne Frau und ein großzügiger Mann schon beim ersten Date über die scheinbar unbedeutende Frage streiten, dann ist das eher der Beginn eines oft lange anhaltenden Machtkampfes statt eines pulsierenden Liebesglücks. Das wird dann wohl nichts mit der Beziehung.